Wie Glaubenssätze und Vorannahmen unser Leben beeinflussen

Blogartikel "Wie Glaubenssätze und Vorannahmen unser Leben beeinflussen"

Inhaltsverzeichnis

Glaubenssätze und Vorannahmen prägen unser Verhalten und unsere Sicht auf die Welt. Sie entstehen aus Erfahrungen und Erlebnissen und können uns stark beeinflussen – sowohl im Beruf als auch privat. Sie sind wie eine innere Richtschnur, die uns lenkt, allerdings oft unbewusst.

Was sind Glaubenssätze und Vorannahmen?

Wir kennen 7 Ebenen, auf denen Persönlichkeitsentwicklung stattfinden kann. Neben der eigenen Umgebung, Verhalten und den Fähigkeiten sind das auch Glaubenssätze, also Überzeugungen, die wir über das Außen haben und Überzeugungen, die wir über uns selbst haben, also Sätze, mit denen wir uns identifizieren. Konkret bedeutet das:

Glaubenssätze

Glaubenssätze sind tief verankerte Überzeugungen über die Welt und andere Menschen. Sie beeinflussen, wie wir Herausforderungen begegnen und wie wir Beziehungen gestalten. Häufig stammen sie aus frühen Kindheitserfahrungen und prägen unsere Wahrnehmung langfristig, z. B. „Gefühle zeigen, macht verletzlich.“, „Indianer kennen keinen Schmerz.“ oder „Man kann anderen Menschen nicht vertrauen.“.

Überzeugungen zur eigenen Identität

Solche Überzeugungen sind Aussagen über unser Selbstbild und häufig auch geprägt durch frühkindliche Erfahrungen oder bereits von den Eltern übernommen, etwa: „Ich bin nicht gut genug.“ Diese inneren Überzeugungen können das Selbstvertrauen untergraben und führen dazu, dass wir unser Potenzial nicht voll ausschöpfen.

Vorannahmen

Vorannahmen wiederum sind Erwartungen, die wir in bestimmten Situationen über andere Menschen und deren Verhalten haben. Sie können unsere Beziehungen beeinflussen, da sie oft unausgesprochen bleiben und zu Missverständnissen führen, z. B. „Wenn mich mein Partner liebt, weiß er, was mir wichtig ist.“.

Beispiele für Glaubenssätze, Überzeugungen und Vorannahmen

Hier sind einige Beispiele, wie sie sich auf unser Leben auswirken können:

„Ich bin nicht liebenswert.“

Dieser Glaubenssatz führt oft dazu, dass wir uns zurückziehen oder Bestätigung bei anderen suchen, was das Vertrauen in uns selbst schwächt. Er hindert uns daran, ein gesundes Selbstwertgefühl und eine positive Ausstrahlung zu entwickeln und erfüllt zu leben.

„Was ich tue, ist nicht wichtig.“

Diese Überzeugung lässt uns zweifeln, ob unsere Arbeit oder unser Beitrag Bedeutung hat. Im Job kann das dazu führen, dass wir uns zurückhalten, weniger Verantwortung übernehmen und unsere Leistungen kleinreden.

„Andere sollten wissen, was ich brauche, ohne dass ich es sage.“

Eine typische Vorannahme, die zu Enttäuschung führt, wenn Bedürfnisse nicht erfüllt werden. Diese Erwartung kann im Privaten und beruflichen zu Missverständnissen und Frust führen.

„Es ist meine Pflicht, immer für andere da zu sein.“

Menschen mit dieser Überzeugung haben oft Schwierigkeiten, Grenzen zu setzen, und fühlen sich schnell überfordert. Sie opfern sich für andere auf und vernachlässigen dabei die eigenen Bedürfnisse.

„Wenn jemand mich unterbricht, respektiert er mich nicht.“

Diese Annahme kann in Gesprächen zu Frustration führen, auch wenn das Unterbrechen vielleicht keine böse Absicht, sondern Ungeduld oder Begeisterung ausdrückt.

„Menschen, denen ich wichtig bin, sollten sich immer bei mir melden.“

Ist diese Überzeugung in uns verhaftet, besteht die Gefahr, dass wir uns einerseits ausgeschlossen fühlen, wenn die Initiative nicht immer vom Gegenüber ausgeht, wir andererseits jedoch unserem Gegenüber zu viel, nämlich die alleinige Verantwortung für unseren Kontakt übertragen.  Dadurch können schnell Verletzungen und Konflikte durch den von uns empfundenen Ausschluss bzw. durch das von dem Gegenüber empfundenen Ungleichgewicht von Verantwortung entstehen.

Ursachen von Glaubenssätzen, Überzeugungen und Vorannahmen

Die Ursachen solcher Überzeugungen und Vorannahmen liegen häufig in der Kindheit und in prägenden Erfahrungen, werden allerdings oft schon von den Eltern auf ihre Kinder übertragen, die wiederum natürlich ihrerseits durch ihre Eltern geprägt worden sind.

In der Familie erleben wir, was „richtig“ und „falsch“ ist, und übernehmen oft die Ansichten und Erwartungen der Eltern. So kann ein Kind, das wenig Anerkennung erfährt, den Glaubenssatz „Ich bin nicht gut genug“ entwickeln.

Wichtig zu wissen ist, dass auch epigenetische Faktoren eine Rolle spielen und Überzeugungen und Emotionen sogar über Generationen hinweg weitergegeben werden können und unbewusst unser Verhalten beeinflussen.

Prägende Erlebnisse wie Mobbing, Leistungsdruck oder das Erleben von Ablehnung verstärken solche Überzeugungen. Sie führen dazu, dass wir uns selbst und unsere Umgebung durch einen Filter der Unsicherheit und des Zweifels wahrnehmen, was wiederum unser Verhalten beeinflusst.

So können Glaubenssätze, Überzeugungen und Vorannahmen überwunden werden

Systemische Methode, wie SystemEmpowering, bietet eine tiefgreifende Möglichkeit, den Ursprung dieser unbewussten Muster zu finden und sie positiv zu verändern. Folgende Schritte können dabei helfen:

1. Erkennen und Hinterfragen

Welche Glaubenssätze und Vorannahmen hast du? Hinterfrage, ob sie wirklich der Wahrheit entsprechen oder ob sie lediglich Überzeugungen sind, die dich limitieren.

2. Neue Prägungen und Erfahrungen schaffen

Um veraltete Glaubenssätze zu ändern, ist es wichtig, die dem zugrundeliegenden Ursachen zu finden und aufzulösen und im Ergebnis gegenteilige positive Erfahrungen zu machen. Dies kann z. B. durch ein systemisches Coaching unterstützt werden, dass das gesamte Umfeld des Coachees, also auch bereits von den Eltern mitgegebene Prägungen mit einbezieht.

3. Gesunde Kommunikation und Grenzen setzen

Lernen, die eigenen Bedürfnisse klar zu kommunizieren und Grenzen zu setzen, unterstützt ein stabiles Selbstbild und stärkt die Beziehungen zu anderen.

Fazit

Glaubenssätze, Überzeugungen zur eigenen Identität und Vorannahmen haben einen großen Einfluss auf unser Leben. Wenn wir lernen, diese unbewussten Denkmuster zu erkennen und zu verändern, eröffnen wir uns die Möglichkeit, unser Potenzial freier zu entfalten und erfüllter zu leben.

FAQ

Was sind Glaubenssätze und wie beeinflussen sie unser Leben?

Glaubenssätze sind Überzeugungen über uns selbst und die Welt, die unsere Wahrnehmung und unser Verhalten beeinflussen und oft in der Kindheit oder schon bei unseren Eltern oder (Ur-)Großeltern entstanden sind.

Wie kann ich negative Überzeugungen überwinden?

Negative Überzeugungen können durch eine passende Methode, z. B. systemisches Coaching, Reflexion und neue Erfahrungen schrittweise aufgelöst und durch positive Sichtweisen ersetzt werden.

Was ist der Unterschied zwischen Glaubenssätzen und Vorannahmen?

Glaubenssätze betreffen unsere Überzeugungen über uns selbst und die Welt, während Vorannahmen eher Erwartungen an andere Menschen sind.

Die 3 wichtigsten Aspekte

  1. Glaubenssätze und Vorannahmen beeinflussen unbewusst viele Bereiche unseres Lebens.
  2. Sie entstehen oft durch prägenden Erlebnisse und familiäre Muster.
  3. Ein bewusster Prozess der Reflexion und Veränderung kann helfen, diese Muster zu durchbrechen und das Leben positiver zu gestalten.

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