Was bedeutet Selbstwertgefühl?
Selbstwertgefühl beschreibt die Wertschätzung und das Vertrauen, das wir in uns selbst haben. Es geht um unsere innere Bewertung, wie viel Wert wir uns zuschreiben und wie wir mit uns selbst umgehen. Es tangiert beispielsweise Fragen, wie „Darf ich mit jeder Faser meines Körpers glücklich sein?“, „Darf ich meinen eigenen Weg gehen?“ oder „Bin ich gut wie ich bin?“.
Es ist nicht nur wichtig, sondern fundamental für ein erfülltes und erfolgreiches Leben und bildet die Basis für Selbstakzeptanz, Selbstliebe und Selbstvertrauen.
Gesundes Selbstwertgefühl: Weshalb es wichtig ist und wofür es gebraucht wird
Ein starkes Selbstwertgefühl ist von entscheidender Bedeutung aus vielen Gründen:
- Selbstakzeptanz und Selbstliebe: Wenn wir uns selbst akzeptieren und lieben können, sind wir auch besser in der Lage, andere Menschen bedingungslos zu akzeptieren und zu lieben.
- Selbstvertrauen: Ein gesundes Selbstwertgefühl ermöglicht es uns, an unsere Fähigkeiten und Stärken zu glauben. Dadurch werden wir selbstbewusster und mutiger, um Herausforderungen anzunehmen und unsere Ziele zu verfolgen.
- Gesunde Beziehungen: Menschen mit einem starken Selbstwertgefühl haben oft gesündere zwischenmenschliche Beziehungen. Sie setzen klare Grenzen, kommunizieren effektiv und ziehen positive Beziehungen an.
- Erfolg: Ein starkes Selbstwertgefühl ist ein wichtiger Faktor für persönlichen und beruflichen Erfolg. Es ermöglicht uns, Risiken einzugehen, Misserfolge zu überwinden und uns selbst immer wieder neu zu motivieren.
- Resilienz: Personen mit einem gesunden Selbstwertgefühl sind widerstandsfähiger gegenüber Stress und Krisen. Sie können besser mit Rückschlägen umgehen und schneller wieder auf die Beine kommen.
Ursachen für ein geringes Selbstwertgefühl
Ein geringes Selbstwertgefühl kann aus verschiedenen Gründen entstehen:
- Familiäre Einflüsse: Die Art und Weise, wie wir in unserer Kindheit behandelt wurden, insbesondere durch unsere Eltern oder Hauptbezugspersonen, kann einen starken Einfluss auf unser Selbstwertgefühl haben. Vernachlässigung, Missbrauch oder ständige Kritik können es erheblich beeinträchtigen.
- Negative Erfahrungen: Traumatische Erlebnisse wie Mobbing, gescheiterte Beziehungen oder berufliche Misserfolge können dazu führen, dass wir an uns selbst zweifeln und unser Selbstwertgefühl sinkt.
- Gesellschaftliche Normen: Die Medien und die Gesellschaft setzen oft unerreichbare Standards für Schönheit, Erfolg und Glück. Wenn wir diesen Standards nicht entsprechen, kann dies zu einem geringen Selbstwertgefühl führen.
- Epigenetische Vererbung: Neuere Forschungen zeigen, dass Erfahrungen und Traumata unserer Vorfahren epigenetisch weitergegeben werden können (mehr dazu erfährst du in dem Blogartikel „Epigenetik: Wie unsere Vorfahren uns prägen“). Wenn unsere Vorfahren traumatische Ereignisse erlebt haben, kann sich dies ebenfalls auf unser eigenes Selbstwertgefühl auswirken.
So kannst du ein gesundes Selbstwertgefühl entwickeln - 6 Impulse
- Selbstreflexion: Beginne damit, dir bewusst zu werden, wie du über dich selbst denkst und fühlst. Identifiziere negative Glaubenssätze und Gedankenmuster, die dein Selbstwertgefühl beeinträchtigen.
- Selbstakzeptanz: Lerne, dich selbst bedingungslos anzunehmen, mit all deinen Stärken und Schwächen. Niemand ist perfekt, und das ist in Ordnung.
- Selbstfürsorge: Kümmere dich um dich selbst, sowohl physisch als auch emotional. Mache regelmäßig Dinge, die dir Freude bereiten, und pflege gesunde Beziehungen.
- Positive Affirmationen: Ersetze negative Gedanken durch positive Affirmationen. Du kannst dir z. B. jeden Tag sagen, wie wertvoll und liebenswert du bist.
- Persönliche Entwicklung: Setze dir realistische Ziele und arbeite kontinuierlich an deiner persönlichen Entwicklung. Jeder kleine Fortschritt stärkt dich.
- Professionelle Hilfe: Kommst du aus eigener Kraft nicht weiter, kann dir ein Therapeut, Berater oder systemischer Coach helfen, deine inneren Blockaden, wie z. B. negative Glaubenssätze oder prägende Erlebnisse, zu identifizieren und endgültig zu überwinden. Eine mögliche und nachhaltige Methode ist das SystemEmpowering.
Beispiel aus der Coachingpraxis: Wie SystemEmpowering helfen kann
SystemEmpowering ist eine wirksame Methode, die von Dr. Dieter Bischop entwickelt wurde und auf Erkenntnissen der epigenetischen Vererbung und systemischen Ansätzen basiert. Sie bietet eine ganzheitliche Herangehensweise, um die Ursachen für ein zu gering ausgeprägtes Selbstwertgefühl nachhaltig aufzulösen.
Durch SystemEmpowering können traumatische Erfahrungen und negative Glaubenssätze, die in den familiären Systemen wurzeln, erkannt und verändert werden. Dies geschieht durch verschiedene Techniken, wie zum Beispiel Aufstellungsarbeit und Elementen aus dem NLP (Neuro-Linguistische Programmierung).
In einer SystemEmpowering-Sitzung (lies hierzu auch den Blogartikel „Die 4 Phasen im systemischen Coaching-Prozess“) fangen wir immer dort an, wo es gut war, das Selbstwertgefühl existierte. Im zweiten Schritt werden die Ursachen für ein zu gering ausgeprägtes Selbstwertgefühl im Familiensystem gefunden und nachhaltig aufgelöst. Dadurch wird das Fundament für ein gesundes und starkes Selbstwertgefühl gelegt und entwickelt, was nach und nach im eigenen Verhalten und Gefühl greifbar wird.
Strategien, um dein Selbstwertgefühl zu stärken - 7 Tipps
- Meditation und Achtsamkeit: Meditation und Achtsamkeitspraktiken können helfen, negative Gedankenmuster zu unterbrechen und ein tieferes Verständnis für sich selbst zu entwickeln.
- Körperliche Bewegung: Regelmäßige körperliche Aktivität steigert nicht nur die körperliche Gesundheit, sondern auch das Selbstwertgefühl. Durch Bewegung werden Endorphine freigesetzt, die das Wohlbefinden steigern und Stress abbauen.
- Soziale Interaktion: Verbringe Zeit mit Menschen, die dich unterstützen und wertschätzen, tut gut. Gemeinschaft und soziale Bindungen sind wichtige Faktoren für ein gesundes Selbstwertgefühl.
- Kreative Ausdrucksformen: Malen, Schreiben, Musik machen – Kreativität kann dir dabei helfen, Emotionen zu verarbeiten und innerlich stärker zu werden.
- Grenzen setzen: Lerne, deine eigenen Bedürfnisse zu erkennen und zu kommunizieren. Setze klare Grenzen, um dich vor negativen Einflüssen zu schützen (weitere Impulse zu dem Thema findest du im Blogartikel „Abgrenzung: Stimmig „Nein“ sagen“).
- Akzeptanz von Fehlern: Niemand ist perfekt, und Fehler sind ein natürlicher Teil des Lebens. Lerne aus Fehlern, anstatt dich selbst dafür zu verurteilen.
- Dankbar sein: Fokussiere dich auf die positiven Aspekte deines Lebens und sei Dankbarkeit. Das Bewusstsein für das Gute im Leben kann ebenfalls dein Selbstwertgefühl stärken.
Fazit
Es lohnt sich, sich mit sich selbst und den eigenen Themen auseinanderzusetzen und herauszufinden, welche Überzeugungen, Prägungen und inneren Blockaden einem gesunden Selbstwertgefühl entgegenstehen. Mit den richtigen Werkzeugen und bei Bedarf einer stimmigen Unterstützung sind die Ursachen lösbar und ein erfülltes Leben lebbar.
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