Liebeskummer überwinden – 5 Schritte zu mehr Leichtigkeit

Blogartikel "Liebeskummer und Trennungsschmerz überwinden", LeichtSein-Blog, Eileen Lachmann I Coaching & Mediation

Inhaltsverzeichnis

Es gibt zahlreiche Tipps, wie Liebeskummer überwunden werden kann. Oft beziehen sie sich darauf, Verhalten oder Umgebung zu verändern. Oftmals reicht das jedoch nicht. Hier erfährst du, wie Liebeskummer nachhaltig verarbeitet und der Weg für einen Neuanfang frei gemacht werden kann.

Erlernte Strategien: Liebeskummer auf Verhaltensebene überwinden

Sucht man im Internet nach „Liebeskummer überwinden“, werden dem Suchenden zahlreiche Tipps angeboten, die dabei helfen sollen, Liebeskummer mehr oder weniger schnell zu überwinden. Vorschläge sind beispielsweise:

  • der Traurigkeit Raum geben,
  • über Traurigkeit und Trennung reden,
  • sich Fehler aus der Beziehung bewusst machen,
  • Sport machen,
  • verreisen,
  • sich mit Freunden treffen,
  • Fotos von dem Ex-Partner verbrennen,
  • neue Rituale entwickeln oder
  • Zeit vergehen lassen („Die Zeit heilt alle Wunden“).

All diese Tipps können ohne Zweifel helfen, den Trennungsschmerz zumindest zu lindern. Vieles davon habe ich nach Trennungen selbst ausprobiert. Ich habe viele Stunden mit Freundinnen geredet, bin umgezogen, habe mich mit Freunden getroffen, bin verreist usw.

Meiner Erfahrung nach wirken diese Tipps jedoch eher an der Oberfläche, auf Verhaltens- und Umgebungsebene und damit nicht dort, wo die Verletzungen liegen, in der Tiefe.

Nach einer Trennung 2015 half mir nichts davon vollständig. Traurigkeit, Frust und Wut lösten sich durch Reden, Freunde treffen und Fotos verbrennen nicht auf.

Ich suchte etwas, womit ich schnell und nachhaltig meine Traurigkeit und innere Starre überwinden und verarbeiten konnte. Außerdem hatte ich während der Trennungszeit eine starke Geräuschempfindlichkeit entwickelt, die mich zusätzlich belastete.

Verletzungen entstehen auf Systemgesetzebene

Verletzungen, die aus einer Trennung resultieren oder die durch Streits, zu wenig Wertschätzung, Ausschluss oder gar Betrug in einer Partnerschaft entstehen, treffen uns auf tiefster Ebene, der Systemgesetzebene. Sie sprechen unsere Grundbedürfnisse, wie den Wunsch nach Zugehörigkeit, Wertschätzung, Respekt, Anerkennung oder Gerechtigkeit, an.

Werden diese Verletzungen nicht verarbeitet, können sich Traurigkeit, Wut und Ängste in uns festsetzen und sich auch in späteren Beziehungen noch zeigen, indem z.B. der Partner in ähnlichen Situationen den neuen Partner mit dem Namen des Ex-Partners anspricht, was wiederum bei dem neuen Partner Verletzungen verursachen kann.

Auf der Suche nach Auswegen stieß ich 2015 auf die Methode SystemEmpowering. Sie zielt darauf ab, Verletzungen, emotionale Konflikte, Ängste und hindernde Verhaltens- bzw. Beziehungsmuster in der Tiefe aufzulösen, Platz für mehr Lebensqualität zu schaffen und neues Verhalten entstehen zu lassen.

Verletzungen aus der Beziehung auch emotional verarbeiten

SystemEmpowering entpuppte sich als eine Methode, die für mich logisch war und mir zwei wichtige Vorteile bot:

  1. Die Konfliktlösung ist auch ohne (Konflikt)Partner möglich. Nicht immer ist derjenige, der uns verletzt hat, bereit, sich einer (emotionalen) Auseinandersetzung zu stellen. Indem wir den betreffenden Konfliktpartner innerlich zu uns holen, können wir auf diesem Wege die jeweilige Verletzung in wertschätzender Weise aufzulösen. (Mehr zu dem Thema findest du in meinem Blog-Artikel „Es tut mir leid – Die Kraft der Worte“.)
  1. Zum anderen gehen wir mit dem Konfliktpartner gedanklich dorthin, wo es für beide einmal gut war. Das ist oft das Kennenlernen, also der erste Kontakt, wie der erste Blick oder das erste Wort, das man miteinander wechselt. Die mit Traurigkeit oder Angst verbundene Situationen muss damit nicht noch einmal erlebt werden. Darüber hinaus können beide dort, wo es gut war, eine wertschätzende Haltung füreinander einnehmen und der Verursacher kann das verursachte Leid (Traurigkeit, Angst, Tränen, Zittern usw.) bei dem Verletzten sehen und es anerkennen, indem er ihm sagt: „Es tut mir leid und war nicht meine Absicht, dass es dir meinetwegen so ging. Das ist meine Verantwortung und ich übernehme sie.“. Damit löst sich in der Regel das schlechte Gefühl auf.

Ein weitere Vorteile der Methode zeigt sich in jedem Coaching:

Neben der Klarheit über den Ursprung von Beziehungs- & Verhaltensmustern und Konflikten, stellen sich Stärke, innere Ruhe und Urvertrauen ein. Das eigene Leben kommt immer mehr in Balance. Situationen, die vorher vielleicht hektische, zurückhaltende oder verletzende Reaktionen hervorgerufen haben, werden gelassener, ruhiger, harmonischer erlebt.

Liebeskummer überwinden in 5 Schritten

1. Sich selbst hinterfragen

Nach meiner Trennung wünschte ich mir zunächst, sie möge nie geschehen sein. Im Laufe meines Coachings erkannte ich allerdings, dass es vielmehr darum ging, die Ursachen dafür zu finden

  • weshalb Mann/Frau sich mit „hoher Treffgenauigkeit“ immer wieder ähnliche Partner sucht und mit ihnen regelmäßig scheitert,
  • weshalb immer wieder die gleichen Beziehungsmuster gelebt werden und
  • was daran hindert, eine liebevolle, verbindliche und glückliche Beziehung zu leben.

Dies als Signal zu nehmen und dem nachzugehen, ist meiner Erfahrung nach eine wertvolle Entscheidung. Sie gibt einem die Chance, viel über sich selbst und den Partner zu lernen, sich nachhaltig zu verändern und damit die Weichen für das eigene Leben neu zu stellen. In jeder Hinsicht.

2. Ursachen für Liebeskummer und Beziehungsmuster verstehen

Hinter diesen Mustern kann sich z.B. Verlustangst verbergen, die in unserem Beispiel von der Großmutter über ihre Tochter an den Enkel weitergegeben worden ist, weil die Großmutter durch den Krieg ihren Mann verloren hat. Damit würde dieses Thema aus der Familiengeschichte in die eigene Beziehung hineinwirken und uns beeinflussen, ohne dass es uns bewusst ist. (Zu dem Thema, wie Erfahrungen von Generation zu Generation weitervererbt werden können, findest du mehr im Blog-Artikel „Epigenetik: Wie unsere Vorfahren uns prägen“.)

Im Coaching wird daher in der Regel die Familie (zumindest durch gedankliche Familienaufstellung) mit einbezogen und so viele Verletzungen wie nötig im Familiensystem gelöst, damit das Maß an Stärke bei uns ankommen kann, das wir brauchen, um Verletzungen aus der vergangenen Beziehung auflösen zu können.

Einerseits geht es um die Verletzungen, die uns zugefügt worden sind. Normalerweise wird eine innere Stärke benötigt, um die Verletzung dem Verursacher zeigen zu können. Zum anderen benötigen wir diese Stärke, um als Verursacher das Leid des Verletzten sehen und für das Leid Verantwortung übernehmen zu können, das wir bei unserem (Ex-) Partner verursacht haben.

3. Ursachen für Liebeskummer und Beziehungsmuster nachhaltig lösen

Wir alle hatten vermutlich schon Erlebnisse, die uns traurig oder wütend gemacht oder uns innerlich vielleicht auch gelähmt haben. Diese Gefühle schwächen uns und lassen uns nicht in unserer Kraft sein. Wir alle hatten sicher auch schon Erlebnisse, die für uns schön waren, die uns glücklich gemacht haben, mit denen wir uns stark fühlten.

Diese Schwächungen und Stärkungen werden typischerweise von Generation zu Generation weitergegeben. Über die Erlebnisse oder Auswirkungen zu sprechen ist nicht erforderlich, da sich diese Schwächungen bzw. Stärkungen im Verhalten und in unserer Haltung Menschen und Themen gegenüber zeigen.

So wird sich der Elternteil, der schwächende Erlebnisse hatte, in der Regel anders verhalten und ein Kind auf andere Weise erziehen, z.B. ängstlicher, als ein Elternteil, der in einem Umfeld von Selbstvertrauen, Harmonie und Stärke groß geworden ist.

Haben wir die Verletzungen im Familiensystem aufgelöst, weichen die schwächenden Gefühle der Stärke. Diese Stärke kann dann auch bei uns ankommen. Mit dieser Stärke im Rücken können die in der Beziehung verursachten Verletzungen zwischen den Ex-Partnern nachhaltig aufgelöst werden.

Blogartikel "Liebeskummer überwinden - 5 Schritte zu mehr Leichtigkeit"

Alternativ können, wenn es bei beiden beim Kennenlernen einmal gut genug war und beide Partner stark genug und bereit sind, um verursachte Verletzungen bei dem anderen zu sehen und Verantwortung dafür zu übernehmen, versucht werden, die Verletzungen beider schon ab dem Kennenlernen aufzulösen. Häufig wird es jedoch gebraucht, dass die Partner erst einmal selbst eigene Anteile für ihr Verhalten erkennen und damit ein besseres Verständnis für sich und die Ursachen selbst zu entwickeln.

4. Liebeskummer verarbeiten und daraus lernen

Haben wir die Stärke, die wir brauchen, um die Verletzungen in der Beziehung aufzulösen, wird überprüft, wer wen zuerst verletzt hat. Typischerweise zeigt sich hier außerdem nach Auflösung der ersten Verletzung, dass es keine weiteren Verletzungen gegeben hätte, wenn die erste nicht gewesen wäre.

Um den Liebeskummer in der Tiefe zu verarbeiten, wird jede Verletzung, die hochkommt, aufgelöst und neu auf die Situation geschaut. Wie hätte sich der (Ex-)Partner verhalten, wenn er gewusst hätte, dass es uns mit seinem Handeln schlecht ging? Wie hätten wir uns verhalten, wenn wir gewusst hätten, dass unserem (Ex-)Partner mit unserem Verhalten schlecht ging?

Stück für Stück ergeben sich neue Bilder, wie wir die verletzende Situationen mit dem neuen Wissen erlebt, wie wir uns anders verhalten hätten. Dazu werden Traurigkeit, Leid, Angst und Wut aufgelöst und durch neues Wissen, Gefühl und Verhalten ersetzt.

Auf diese Weise gewinnen wir Verständnis für die Reaktionen des (Ex-)Partners, lernen uns besser kennen und lernen aus Vergangenem für die Zukunft und die nächste Beziehung.

5. Loslassen und wieder frei für eine neue Liebe sein

Im Laufe dieses Prozesses kann es sein, dass beide Partner, wenn die Offenheit und der Wunsch nach einem möglichen Neuanfang vorhanden sind, spüren, dass die Beziehung auf neuer Basis weitergeführt werden kann. Hierbei ist es allerdings wichtig, dass beide ihre Themen bearbeiten. (Mehr zu dem Thema, ob ein Paarcoaching helfen kann, liest du im Blog-Artikel „Beziehung retten – So kann es wieder gut werden“.)

Im Laufe des Prozesses kann sich allerdings auch zeigen, dass es – mit Blick auf das im Coachingprozess neu erworbene Wissen und die neue innere Stärke – von vornherein mit diesem Partner nicht gut war. In diesem Fall wünschen sich beide Partner einander alles Gute, gehen getrennte Wege und geben dafür dem nächsten, passenden, Partner einen frei von alten Belastungen neuen Platz neben sich.

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Über mich

Eileen Lachmann, systemischer Coach und Mediatorin, Kiel, Hamburg, online

Hallo, ich bin Eileen, 45 Jahre alt, Juristin, systemischer Coach und Mediatorin in Kiel.

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